Grundformen
Der Gestaltungsfreiheit sind zunächst einmal keine Grenzen gesetzt. Am Besten funktioniert natürlich ein Dampfbad, wenn den besonderen Bedingungen in einem solchen Raum Rechnung getragen wird.
- Zur leichten Reinigung sollten schlecht erreichbare Nischen und Ecken vermieden werden.
- Die Sitzeinrichtung sollte bequem sein.
- Scharfe Kanten sollten nicht ausgeführt werden.
- Im Nebel muss die Orientierung einfach sein.
- Eine einfache Grundrissform erleichtert die Deckenkonstruktion.
Die Beispiel-Grundrisse sind Anregungen und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Unsere Dampfbäder folgen keinem Baukastenprinzip.
Alle Formen sind möglich. Bei der Festlegung der optimalen Geometrie stehen wir gerne mit Rat und Tat zur Verfügung.
Decke
gerade und verputzt
In vielen Dampfbädern findet man gerade planebene Decken mit verputzter Oberfläche. Heiße Kondenswassertropfen können hier unkontrolliert abtropfen, wo immer sie wollen, besonders an Kanten und Höhenversprüngen. Die Tropfen sind heiß und unangenehm, wenn sie den Körper eines Badegastes treffen.
In den verputzten Flächen setzen sich Rückstände der organischen Duftstoffe ab, die dem Dampf zugeführt werden. Sie führen zu einem fleckigen braunen Belag, der sich nicht mehr entfernen lässt. Solche Decken müssen jährlich saniert werden.
In preiswerten Dampfbädern sind glatte, ebene und leicht zu reinigende Decken dann akzeptabel, wenn das Abtropfen in Kauf genommen wird.
gewölbt und glatt
Eine einwandfreie Dampfbaddecke besteht aus einer glatten gut zu reinigenden Oberfläche, die in stark gewölbter oder abgeschrägter Form ausgeführt wird, damit das Kondenswasser zu den Wänden hin abläuft. Hilpert-Decken erfüllen diese Anforderungen perfekt. Sie bestehen entweder aus Alu mit pulverbeschichteter Oberfläche oder aus durchgefärbtem Acryl. Die völlig glatte Oberfläche verhindert das Anhaften von Duftstoffen.
Bei größeren Decken werden Rinnen integriert, die an Versprüngen das Kondenswasser abführen.
Eine glatte gewölbte Decke reduziert den Aufwand zur Reinigung und vermeidet Sanierungskosten. Außerdem werden die Benutzer kaum mit abtropfendem Kondenswasser belästigt.
Die Deckenform
Grundriss und Deckenausbildung des Dampfbades sind gemeinsam festzulegen.
Neben dem beinahe schon klassischen Tonnengewölbe sind zahlreiche weitere Bauformen möglich, die alle Anforderungen an eine gut funktionierende Dampfbaddecke erfüllen. Die Krümmung oder Neigung der Decke muss jedoch deutlich ausgeprägt sein, um ein Abgleiten der Kondenzwassertropfen zu ermöglichen. Deckenüberhöhungen mit weniger als 20° Neigung reichen nicht aus.
Große Decken sind mehrteilig. Die einzelnen Elemente werden Passgenau und dicht miteinander verschraubt, sodass nur eine winzige Fuge sichtbar bleibt.
Wichtig ist die Deckenneigung oberhalb der Sitzbereiche, in Verkehrsbereichen kann darauf verzichtet werden.
Beispiele für Deckenformen
Kabinenkonstruktion: frei stehende Einheit
Übliche Dampfbäder bestehen oft aus einem vorgefertigten Gehäuse aus Schaumwerkstoff, das auf bauseitig fertigen Estrich aufgesetzt wird. Dahinter entstehen mehr oder weniger große nicht einsehbare und nicht zu reinigende Hohlräume. Das Volumen eines teuer errichteten Gebäudes wird dadurch nur unzureichend ausgenutzt. In den weichen Schaumstoffwänden lassen sich Installationen wie Kneippschlauch oder Dampfauslass nur mit Aufwand sicher befestigen.
Systembauplatten aus geschlossenporigem Hartschaum mit Zementbeschichtung sind ansonsten ein gut geeignetes Material zur Errichtung von Feuchtraum-Konstruktionen (z.B. auch als Unterbau für Bänke etc.).
Wird eine Dampfbadgestaltung gewünscht, die in die umliegende Raumstruktur nicht eingepasst werden kann, so ist die Bauweise als frei stehende Einheit sinnvoll und angebracht. Dies gilt vor allem für runde, frei geformte oder nischenförmige Gestaltungen.
Kabinenkonstruktion: eingebaut
Hilpert-Dampfbäder werden, wenn möglich, direkt an bestehende Wände angebaut. Eventuell zusätzlich erforderliche Umfassungswände werden aus Mauerwerk errichtet (z.B. aus Gasbeton). Anschließend wird dieser Aufbau wärmegedämmt, eine Dampfbad geeignete Feuchtigkeitssperre aufgebracht und mit der inneren Verkleidung versehen. Anstelle des Mauerwerks ist auch die Wandkonstruktion
in wasserfestem Trockenbau möglich. Bauplatten aus Gips-Werkstoffen sind jedoch völlig ungeeignet.
vollständige Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Platzes und damit wirtschaftliche Raumnutzung, keine "Dreckecken". Belastbare Konstruktion, sichere Befestigung von Einbauten.
Abdichtung und Fußboden: bauseits
Vorgefertigte Kabinen werden üblicherweise auf fertigen Estrich oder sogar auf fertig geflieste Flächen aufgestellt. Die Abdichtung
des Bodens und die Abdichtung der Kabine kommen dann von verschiedenen Handwerkern. Im Schadensfall ist in einem solchen Fall die Klärung der Verantwortung sehr schwierig.
Bei dieser Bauweise werden auch die Bänke auf den fertigen Estrich aufgebaut. Manchmal befindet sich unter den Bänken sogar Heizestrich. Das erforderliche Estrichgefälle zu den Bodeneinläufen muss zuvor auf freier Fläche hergestellt werden, ohne dass der
Estrichleger die Raumstrukturen vor sich sieht. Mangelhafte Gefälleausbildungen sind hierdurch an der Tagesordnung. Entweder entstehen dann Pfützen oder es wird eine aufwändige Nachspachtelung der Flächen erforderlich.
Abdichtung und Fußboden: gehören zum Dampfbad
Ein Dampfbad ist dauerfeucht. Das Gebäude, in dem es steht, ist daher gegen diese Feuchte zu schützen. Unterhalb des Estrichs sollte eine Abdichtung aus Schweißbahnen aufgebracht werden und an den Umfassungswänden der Kabine hochgezogen werden. Im Türbereich ist eine Schwelle anzuordnen, damit Wasser hier nicht nach außen abläuft.
Bei der Abdichtung der Kabinenkonstruktion, die unterhalb der Keramik- oder Natursteinoberfläche erfolgt, handelt es sich um eine Verbund-Abdichtung. Diese besteht aus einem für die Verwendung im Dampfbad geeigneten 2-komponentigen Material. Bei der Aufbringung der Abdichtung ist handwerkliche Sorgfalt gefragt. Besonders die Ausbildung von Kanten und Durchdringungen ist fachgerecht herzustellen.
In Hilpert-Dampfbädern wird der Estrich mit der Fußbodenheizung erst nach Einbau der Bänke auf der verbleibenden Fläche durch uns eingebaut. Dann wird von den festliegenden Rändern die Gefälleausbildung hergestellt.
In gewerblichen Anlagen ist der Fußboden im Nassbereich aus geeigneten rutschhemmenden Materialien auszuführen, um Haftungsrisiken auszuschließen. Die Rutschhemmung muss den Ansprüchen der Bewertungsgruppe B nach
DIN 51097 genügen. Fliesenhersteller können entsprechende Prüfzeugnisse vorlegen.
Das Dampfbad muss über mindestens einen Bodeneinlauf verfügen, zu dem der Fußboden in entsprechendem Gefälle geführt wird. Die
untere Dichtungsebene sollte über eine einsehbare Leitung entwässert werden, um gegebenenfalls Undichtigkeiten feststellen zu können.
Die gesamte Verbund-Abdichtung ist Leistungsbestandteil, das Risiko für den Bauherrn reduziert sich entscheidend. Es gibt nur einen Ansprechpartner für etwaige Gewährleistungsfälle.
Der Estrich wird nicht durch das Gewicht der gesamten Kabinenkonstruktion belastet. Unter den Bänken wird die dort völlig sinnlose Fußbodenheizung eingespart. Die Gefälleausbildung kann gut sichtbar ausgeführt werden, Pfützen werden vermieden.